Erster Tanker am LNG-Terminal Brunsbüttel: Wann das erste Gas eingespeist wird

Am LNG-Terminal in Brunsbüttel gibt es Fortschritte zu verzeichnen: Der erste Flüssigerdgas-Tanker ist eingetroffen. Es gibt noch Hürden bis zur Einspeisung.

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Der erste LNG-Tanker hat Brunsbüttel erreicht

Ankunft des ersten LNG-Tankers in Brunsbüttel

(Bild: RWE)

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In Brunsbüttel ist am dortigen neuen LNG-Terminal der erste Tanker mit tiefkaltem Flüssigerdgas eingetroffen. Es handelt sich nach Angaben des Energiekonzerns RWE um 137.000 Kubikmeter LNG aus Abu Dhabi, das 82 Millionen Kubikmetern Erdgas entspreche. In Brunsbüttel ist eines von mehreren schwimmenden Regasifizierungsschiffen stationiert, die der Bund gechartert hat. Bereits in Betrieb ist das LNG-Terminal in Wilhelmshaven. Außerdem gibt es ein komplett privat betriebenes Terminal in Lubmin.

Erst am 20. Januar war in der Stadt in Schleswig-Holstein die Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) "Höegh Gannet" eingetroffen. Das schwimmende LNG-Terminal erwärmt das auf -162 Grad Celsius tiefgekühlte flüssige Gas und überführt es so zurück in den gasförmigen Zustand, in dem es in die deutschen Gasnetze eingespeist wird. Im Mai 2022 war in Brunsbüttel mit den Vorbereitungen begonnen worden, um schnellstmöglich ein LNG-Terminal einzurichten. Es ist Teil der Strategie der Bundesregierung, um russische Gasimporte zu ersetzen.

Laut RWE soll das jetzt angelieferte Gas ab Ende Februar ins Netz eingespeist werden. Die landseitige Infrastruktur ist bislang noch nicht einsatzbereit, die FSRU befindet sich in einem mehrwöchigen Probebetrieb. Der LNG-Frachter "Ish" ist Teil eines mehrjährigen Liefervertrags, den RWE mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) geschlossen hat. Das Brunsbütteler Terminal soll später 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas einspeisen können – so viel in Wilhelmshaven. Anfangs werden wegen eines Leitungsengpasses aber nur 3,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr möglich sein.

Ab dem Jahr 2026 soll das German LNG Terminal den Betrieb aufnehmen, ein multifunktionales Landterminal. Außerdem gibt es Pläne für ein Ammoniak-Importterminal, das ebenfalls ab 2026 aktiv werden könnte.

(mki)